Großfamilien und Mehrgenerationenhäuser sind nur noch selten gelebte Wohn- formen. Singlehaushalte nehmen zu. Bezahlbarer Wohnraum wird immer knapper, die Auswahl an Wohnungen auf dem freien Markt ist besonders in Wiesbaden durch hohe Nachfrage eingeschränkt. 

Vor diesen Entwicklungen gewinnen alternative Wohnformen in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung. Neben den wirtschaftlichen Zielen, die gemeinschaftliches Bauen und Wohnen mittlerweile attraktiv für viele Zielgruppen machen, bietet der gemeinsame Austausch verschiedener Beteiligter in Konzept-, Planungs- und Umsetzungsphase ein sichereres Gefühl, die richtigen Entscheidungen zu treffen. 

Sich mit Gleichgesinnten in eigener Initiative ein Wohnprojekt vorzunehmen kann viele Vorteile aber auch Risiken mit sich bringen:

 

+ Die Partner planen von Anfang an zusammen ihr Projekt.

+ Durch Eigenleistung können Kosten der Projektentwicklung minimiert werden.

+ Durch Eigeninitiative und Übernahme der Verantwortung können Kosten für
   das Bauträgerrisiko und den Bauträgergewinn ersetzt werden.

+ Die Zahlung doppelter Grunderwerbssteuer kann vermieden werden.

-  Das Risiko von Kostensteigerungen liegt bei der Bauherrengemeinschaft.

-  Mit dem Grundstückskauf und dem Baubeginn eines Projektes geht die
   Baugemeinschaft ein erhebliches wirtschaftliches Risiko ein.

-  Die Abstimmungen beim Planen und Bauen sind oft langwierig und aufwendig.

 

Zielgruppen gemeinschaftlichen Bauens und Wohnens sind Vertreter und Vertreterinnen aller Altersklassen, Bevölkerungsschichten und Herkunft. Diese Durchmischung bringt ein breites Spektrum an unterschiedlicher Ausformungen mit sich. Verschiedene Lebensmodelle können sich gegenseitig unterstützen und ergänzen. So kann gemeinschaftliches Bauen und Wohnen dabei helfen, Versorgungslücken bei der Kinderbetreuung zu schließen oder Vereinsamung im Alter entgegenzuwirken. Durch die nachbarschaftliche Beständigkeit findet ein dauerhafter Austausch der Generationen statt, der die Gemeinschaft bereichert.